16 - Keep it simple. Barrierefreies Design-Thinking [ID:9487]
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Mein Vortrag ist Keep it simple, barrierefreies Design Thinking und vielleicht kommt das auch vom Titel ein bisschen her, das ist noch ein bisschen higher level und ich habe gestern festgestellt, dass viele andere Referenten Sachen angeschnitten haben und ich glaube, das ist ganz schön, das zusammenzufassen und ein bisschen zu zeigen.

Und zu sehen, wie man denn so über Barrierefreiheit nachdenken kann, damit das ein bisschen einfacher ist.

Mein Name ist Erik Eggert, ich arbeite zusammen mit Nobility und dem W3C daran, dass das Web barrierefreier wird.

Und da arbeite ich mit Nobility zusammen, ein amerikanisches Non-Profit und die schenken 50% meiner Zeit dem W3C, wo ich dann im Prinzip als Mitarbeiter mitarbeiten kann.

Und dafür bin ich sehr dankbar und deswegen möchte ich mich auch hier auf der Folie und verbal dafür bedanken, dass ich diese Möglichkeit habe.

Barrierefreiheit ist immer ein interessantes Thema. Hier ist ein Schild, das ist in Amsterdam an einem Park.

Man sieht darauf einen Hund und da ist so ein Kreis drum herum und das ist in den Boden eingelassen.

Und jetzt denkt man sich, was ist das? Ist das jetzt ein Hundepark? Sollen da Hunde hin? Was ist da eigentlich los?

Ich habe die Farbe rausgenommen, das ist nur ein schwarz-weiß Bild. Wenn ich Farbe dazu gebe, dann hat man plötzlich einen ganz anderen Eindruck.

Das ist nämlich der Ring um den Hund, drum herum ist nämlich Rot. Das heißt, hier sind Hunde verboten.

Und da sieht man, wie ganz einfach so eine mangelnde Information sofort dazu führt, dass man gar nicht mehr weiß, was wirklich los ist.

Und das ist einfach schlechtes Design. Und ich möchte ein bisschen über Design reden. Was ist das eigentlich?

Wir haben alle so Vorstellungen, was das ist und wir alle machen ein bisschen Design oder so Grafikdesign und so.

Und ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man da einen Schritt zurück nimmt und sich Gedanken darüber macht, was das eigentlich ist, was wir da machen.

Wir beobachten Sachen, wir beobachten, wie Leute mit unserer Website interagieren, was die machen, wo die hinklicken, ob die alles finden.

Dann verstehen wir, was die tun und was die Probleme sind. Und sobald wir das verstanden haben, dann wenden wir das an und implementieren das.

Das heißt, wenn zum Beispiel unser Kunde immer von der Startseite auf den Shop klickt, dann scheint das so zu sein, dass die Leute mehr interessiert sind an dem, was im Shop ist, an den Produkten.

Und nicht an dem, was auf der Startseite steht, zum Beispiel, keine Ahnung, Firmenpräsentation oder so.

Die wollen Produkte sehen. Und dann geht das im Kreis. Dann fängt man wieder an und beobachtet, ob das jetzt gut war.

Versucht das wieder zu verstehen, wendet das wieder an und so weiter und so fort.

Und das ist eine sehr generelle Erklärung. Und man kann sagen, jeder ist ein Designer.

Nicht unbedingt ein Grafikdesigner. Das sind zwei unterschiedliche Sachen. Aber sobald ich was kreier, sobald ich was mache, dann designe ich.

Ich bin nicht in einem Designprozess. Man könnte also auch sagen, Design ist Kreation mit Intention.

Ich habe ein Ziel und ich wende dann Design an, gucke mir das an und implementiere das.

Zum Beispiel mit dem Shop. Wenn alle Nutzer generell eher auf den Shop klicken, dann habe ich die Möglichkeit zu sagen,

okay, meine Shop-Startseite ist jetzt meine Startseite oder ich präsentiere meine Produkte anders auf der Startseite.

Oder ich positioniere die Website komplett anders. Also da gibt es mehrere Möglichkeiten.

Und dann ist die Frage, was die Intention dahinter ist. Und dann kreiert man das.

Design muss aber nicht in einem Produkt enden, sondern man kann das auch planen.

Das heißt, wenn ich meinen Design mache, dann gucke ich mir das an und dann entwerfe ich den Plan.

Und da kann dann eventuell auch ganz viele Dinge angewendet werden.

Das Hausbau ist so das offensichtliche. Ich gucke mir ein Haus an, ich sage, was funktioniert gut für ein Haus?

Türen, Fenster, was funktioniert nicht so gut für ein Haus? Löcher im Dach, solche Sachen.

Und daraus mache ich dann meine Schlüsse. Ich sage, ein großes Wohnzimmer ist zum Beispiel super.

Und dann design ich den Plan für das Haus. Und dann gibt es jemand, der das dann implementiert, der das dann anwendet.

Jetzt wäre das schön, wenn Design immer so einfach wäre.

Und wir haben diese drei Stationen beobachten, verstehen, anwenden. Und in Wirklichkeit ist es aber gar nicht so einfach.

Denn es kann auch sein, dass ich was beobachte, was ich denke, was zu beobachten, was ich gar nicht beobachten möchte.

Oder dass ich was nicht beobachte, was ich aber eigentlich gern beobachten würde.

In dem Beispiel mit der Startseite und dem Shop ist es so, dass ich nur darauf gucke, wo klickt der Nutzer hin.

Ich weiß aber nicht, guckt der die ganze Zeit auf der Startseite hoch und runter, findet der nicht, was er will?

Oder ist das vielleicht ein wiederkehrender Besucher, der eh weiß, dass er zum Shop will, aber sich die URL nicht als Bookmark speichert?

Was ist da eigentlich das Problem? Das heißt, es kann sein, dass ich was beobachte, aber gar nicht das richtige beobachte, gar nicht das volle Bild habe.

Und dann ist die Frage, ziehe ich die richtigen Schlüsse?

Vielleicht gehen die meisten Nutzer auf die Shopseite, weil sie eben wiederkehrend Nutzer sind.

Vielleicht gehen die aber auch auf die Shopseite, weil sie das nicht finden, was sie suchen auf der Startseite.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Use Cases.

Und deswegen ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass es durchaus sein kann, dass die Schlüsse, die ich aus der Beobachtung ziehe, dadurch, dass die Beobachtung vielleicht nicht vollständig ist, dass diese Schlüsse auch falsch sein können.

Und dann ist die Frage, jetzt habe ich alles beobachtet und ich habe das Gefühl, ich habe ein richtig gutes Verständnis von dem, was ich beobachten will.

Und ich denke auch, ich habe das richtig verstanden, was ich beobachtet habe.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Eric Eggert Eric Eggert

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:43:22 Min

Aufnahmedatum

2018-09-13

Hochgeladen am

2018-09-13 11:27:55

Sprache

de-DE

ARIA. HTML. CSS. Animationen. Interaktionen. Das Web 2018 ist überwältigend komplex. In diesem Vortrag zeigt Eric Eggert wie Sie sich barrierefreie Designprinzipien zunutze machen können, um barrierefreie Projekte besser und vor allem effektiver zu planen, kommunizieren und auszuführen.
Lassen Sie teure Barrierefreiheitstests und das daraus resultierende Refactoring hinter sich. Barrierefreiheit von Grund auf macht sich auch in anderen Bereichen bezahlt, z. B. durch erhöhte Zuverlässigkeit bei langsamen Verbindungen und verbesserter Benutzbarkeit in diversen Situationen

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